FOKUS

kunstlabor-yul-zeser-07
Fotos: wunderland media GmbH
Ortsspezifische Installation
2021/2022
Umsetzung: Lucia Leyens / Tobias Wilczek / Nikolai Brinckmann
Holz, Aluminium, Reflektoren, Linoleum, Leuchtstoffröhren
Die Installation FOKUS soll die grundliegende Geometrie eines typischen Büroraums brechen und das Fundament des Raumes aufheben. Der Boden wird um ca. 10 Grad angehoben; damit durchschneidet er die klassische rechtwinklige Geometrie. Die neue Fluchtpunktgeometrie des Raumes ist nun gezielt gelegt. Der Boden wird in die Schräge genommen - er beginnt bei der Tür und endet direkt unter der Fensterbrettkante. Hierdurch wird eine neue Diagonale im Raum gebildet. Der Winkel des Bodens soll dazu einladen, ihn weiter zu beschreiten und ihm zu folgen bis zum obersten Punkt, an dem der Besucher vor dem raumhohen geöffneten Glasfläche des Fensters steht und nach draußen blickt. Umgebungsgeräusche und der freie Blick in die Außenwelt sollen den Besucher dazu zu animieren, den Raum als solchen, seine ursprüngliche Funktion sowie sein primäres Konzept zu vergessen. FOKUS ist eine Fortführung der Arbeit SUSPENDED CEILING, die auf einen gleichermaßen starken Eingriff in den Raum abzielte. Diese ortspezifische Installation stellte die Trockenbaudecke (auch als OWA, Odenwalddecken bekannt), die seit den 60er Jahren vielzählig in Gebäuden verbaut wurde, in den Mittelpunkt. Der Eingriff in die streng orthogonale Deckenstruktur und die Veränderung der Deckendiagonale verändert gezielt die Raumwahrnehmung und das subjektive Verhältnis zu einem klassischen Büro.