Umsetzung: Milena Wojhan / Julia de Kezel / Ludwig Dressler / Sebastian Quast / Johannes Thum / Philipp Stähle / Dieter / Janina Totzauer / Tronike Abukadze
Landschaftspark Baumkirchen Mitte
Schruppscheiben / Epoxidharz
Horizont
2022
Umsetzung / HSG / Heidelberg Cement AG
Landschaftspark Baumkirchen Mitte
Pigment, Beton
Zwei lange, parallele Betonfundamente markieren zusammen mit der von dem Büro m.g.k, Andrea
Gebhard angelegten Ruheinsel mit Sitzbank eine große, rechteckige Fläche, die mit Büschen und
Birken bewachsen ist.
Ohne in die geschützte Fläche einzugreifen sollen die Linien der Fundamente die Mittelfläche betonen.
Ein weiteres Fundament der Selben große Parallel zulaufend der Sitzbank, schließt den gedachten
Frame. So stellen so die Fundamente die Natur wieder in den Fokus. In Wechselwirkung mit der
Ruhesituation um die Sitzbank entsteht ein Ort der Kontemplation.Die Energie, die in den alten, jetzt funktionslosen Prellböcken gewissermaßen gespeichert ist, soll wieder spürbar gemacht werden durch die Verdoppelung. Über den Steg laufend fndet man sich an einem Punkt genau zwischen zwei gegenüberliegenden Prellböcken wieder. Obwohl hier keine Züge mehr ankommen, entsteht ein imaginäres Kraftfeld. Hierfür muss nur ein Prellbock versetzt werden. Eine solche Konstellation entspricht nicht der Realität im Alltag des Gleisverkehrs, sie ist funktionsbefreit und uneffzient, so wie es ein Kunstwerk im positiven Sinne auch immer sein sollte.
Die Installation FOKUS soll die grundliegende Geometrie eines typischen Büroraums brechen und das Fundament des Raumes aufheben. Der Boden wird um ca. 10 Grad angehoben; damit durchschneidet er die klassische rechtwinklige Geometrie. Die neue Fluchtpunktgeometrie des Raumes ist nun gezielt gelegt. Der Boden wird in die Schräge genommen - er beginnt bei der Tür und endet direkt unter der Fensterbrettkante. Hierdurch wird eine neue Diagonale im Raum gebildet.
Der Winkel des Bodens soll dazu einladen, ihn weiter zu beschreiten und ihm zu folgen bis zum obersten Punkt, an dem der Besucher vor dem raumhohen geöffneten Glasfläche des Fensters steht und nach draußen blickt. Umgebungsgeräusche und der freie Blick in die Außenwelt sollen den Besucher dazu zu animieren, den Raum als solchen, seine ursprüngliche Funktion sowie sein primäres Konzept zu vergessen.
FOKUS ist eine Fortführung der Arbeit SUSPENDED CEILING, die auf einen gleichermaßen starken Eingriff in den Raum abzielte. Diese ortspezifische Installation stellte die Trockenbaudecke (auch als OWA, Odenwalddecken bekannt), die seit den 60er Jahren vielzählig in Gebäuden verbaut wurde, in den Mittelpunkt. Der Eingriff in die streng orthogonale Deckenstruktur und die Veränderung der Deckendiagonale verändert gezielt die Raumwahrnehmung und das subjektive Verhältnis zu einem klassischen Büro.
Der Lichte Raum
2020 / 2021
Softboxen / LED Fluter / Stahl / Projektionsfolie
Säulenhalle
Propyläen / Königplatz
Das klassizistische Bauwerk an der Westseite des Königsplatzes wurde im Auftrag von König Ludwig I. durch den Architekten Leo von Klenze nach Vorbild der Propyläen der Akropolis errichtet. Es bildet den westlichen Abschluss des Königsplatzes und gewährt dennoch den Durchblick entlang der prominenten Straßenachse. Erst beim Betreten des Gebäudes tritt die orthogonal zur Hauptachse verlaufende zweite Achse in Erscheinung. Sie gewährt dem Inneren über seitliche Öffnungen zusätzliches Licht.
Die Lichtinstallation besteht aus vier Softboxen. Passgenau werden sie in die Laibungen der zwei äußeren Öffnungen sowie in den großen Öffnungen, die den Hauptbau mit den seitlichen Türmen verbinden, eingesetzt. Durch das Scheinen nach Außen sowie ins Innere des Gebäudes wird die Lichtachse besonders hervorgehoben. Die monumentale klassizistische Architektur steht im direktem Kontrast zu weichem ungewohnt harmonischem Licht. Eine Spannung die sich gegenseitig nährt.
Prellböcke sind technisch gesehen Gleisabschlüsse, welche die oft sehr hohe Energie des fahrenden Zuges aufnehmen können. Sie markieren das Ende des Gleises, technisch und optisch. Auf dem Gelände existieren die noch vorhandenen Prellböcke mittlerweile eher versteckt von der sich ausbreitenden Vegetation.
Die Energie, die in den alten, jetzt funktionslosen Prellböcken gewissermaßen gespeichert ist, soll wieder spürbar gemacht werden durch die Verdoppelung. Über den Steg laufend fndet man sich an einem Punkt genau zwischen zwei gegenüberliegenden Prellböcken wieder. Obwohl hier keine Züge mehr ankommen, entsteht ein imaginäres Kraftfeld. Hierfür muss nur ein Prellbock versetzt werden. Eine solche Konstellation entspricht nicht der Realität im Alltag des Gleisverkehrs, sie ist funktionsbefreit und uneffzient, so wie es ein Kunstwerk im positiven Sinne auch immer sein sollte.
Odenwalddecken (OWA) werden seit den 1960er Jahren vielzählig in Gebäuden verbaut. Es handelt sich um ein funktionales, kostengünstiges und schnell zu installierendes Rastersystem aus Faserplatten, welches den Trockenbau entscheidend verändert hat. Es ist das meist verbaute Deckensystem der Welt. Meist unbewusst betreten und arbeiten wir in Räumen mit diesem System.
Die Installation Suspended Ceiling ist ein Eingriff in einen Raum mit solch einer Decke, in dem sie durch das diagonale Abhängen der Decke - an sich ein Aushebeln ihrer eigenen Statik - eine schiefe Ebene durch zwei Räume zieht. Ins Zentrum der Wahrnehmung gerückt, verändert sie den Blick auf den gebauten Raum und unser Verhältnis zu ihm.